Bahnhof, Schwetzingen
Gemeldet wurde ein „bestätigter Gefahrgutunfall“ an einem Waggon eines Güterzuges im Bahnhof Schwetzingen. Der zuerst am Einsatzort eintreffende Einsatzleiter stellte fest, daß der betroffene Güterzug auf Gleis 11 steht und somit die Einsatzmaßnahmen sinnvollerweise von der Scheffelstraße, Zugang Stellwerk Scheffelstraße 10, durchzuführen sind. Der Güterzug bestand aus 22 Waggons, wobei der Waggon Nr. 11 betroffen war. Nach Kontaktaufnahme mit dem Triebfahrzeugführer, konnten die entsprechenden Ladungspapiere übernommen werden. Die Ladungspapiere waren weitestgehend international gehalten, der Schwerpunkt lag allerdings auf italienisch. Der Waggon Nr. 11 war mit zwei Tankcontainern beladen. In Fahrtrichtung Mannheim gesehen, war der vordere Tankcontainer betroffen. An der linken, vorderen Ecke des Tankcontainers konnte der Stoffaustritt festgstellt werden. Der Tankcontainer war mit der Gefahrgutnummer 99 und der Stoffnummer 3257 (Cyclododecanon, geschmolzen) gekennzeichnet. Der Tankcontainer sollte allerdings laut den Ladepapieren leer sein. Nach einer umfangreichen Feststellung des Sachverhalts, in enger Zusammenarbeit mit dem Notfallmanager der Bahn, wurde beschlossen, den Zug weiterfahren zu lassen, da der austretende Stoff aufgrund der niederen Umgebungstemperaturen erstarrte. Bis dahin hatten nur vorbereitende Maßnahmen der Feuerwehr stattgefunden. Jetzt teilte der Notfallmanager mit, daß der Gefahrgutbeauftragte der DB unterwegs zur Einsatzstelle sei und die Weiterfahrt des Güterzuges untersagt hatte. Die Einsatzmaßnahmen wurden beendet und Fahrzeuge und Mannschaften zur Feuerwache zurück beordert. Nach Eintreffen des Gefahrgutbeauftragten wurden folgende Einsatzmaßnahmen besprochen: In Anbetracht der steigenden Umgebungstemperaturen wurde der Stoff immer dünnflüssiger. Deshalb sollte der austretende Stoff mit Chemikalienbinder abgestreut werden. Um eine weitere Verschleppung des austretenden Stoffes zu verhindern, sollte eine Auffangplane unter dem Waggon angebracht werden. Zur Durchführung der Einsatzmaßnahmen wurde Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug HLF 20/16 und der Gerätewagen-Öl wieder zur Einsatzstelle beordert. Dort angekommen rüstete sich ein Trupp mit Schuzanzügen aus. Anschließend wurde der ausgetretene Stoff mit Chemikalienbinder abgestreut. Der betroffene Waggon wurde dann von Gleis 11 auf Gleis 13 rangiert. Hier wurde die Auffangplane angebracht. Danach waren die Einsatzmaßnahmen der Feuerwehr beendet und die Einsatzstelle an den Gefahrgutbeauftragten der DB übergeben.
| Alarmzeit: | 06:34 |
| Eingesetzte Fahrzeuge: | 4 |
| Personal: | 19 |
| Einsatzende: | 10:06 |
